Marcus Kehr | 22.07.2008 11:13 Uhr |
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Hallo Leute, wir sind nun schon wieder Richtung Uzerche/Frankreich unterwegs, wo das naechste WEC-Wochenende auf dem Programm steht. Nun moechte ich noch ein paar Worte zu den vergangenen WEC-Laeufen in Wales verlieren. Die Strecke war kapital, alles komplett 100% Gelaende. Steine, Wurzeln, Schlamm, endlose Rinnen und dazu noch die extreme Naesse. Wir sahen aus wie die Schw….! Der Regen der letzten Tage hatte ganze Arbeit geleistet. Auch die Pruefungen hatten es in sich. Der Enduro-Test zum Beispiel, erinnerte mich an den Zschopauer Skihang! Haengende Kurven, die durch den Regen glatt wie Eis waren. Ein Extrem-Test mit einer 200m Natur-Auffahrt, aehnlich wie der Teufelshang in Scharfenstein. Am ersten Tag Rang 5. Ich war zufrieden, dass ich keine Strafminuten kassiert hatte. Das war an diesem Tag nicht selbstverstaendlich. In der einen Etappe hatte ich mit Bjoerne Carlsson alles gegeben, aber an der ZK waren doch nur noch 20 Sekunden Zeit. Am naechsten Tag wollte ich noch einen drauf setzten, da mir der Kurs lag. Leider kam ich in den ersten zwei Pruefungen nicht richtig in Fahrt. Im Enduro-Test in der 3. Runde allerdings passierte ein Missgeschick, worueber ich mir noch jetzt in den Hintern beissen koennte. Mit zuviel Schwung bin ich ueber die glatten Felsen hinausgeschossen und musste so den ganzen Hang von unten wieder anfahren. Das hat mindestens 15 Sekunden gekostet. Ansonsten bin ich auf den restlichen Pruefungen zweimal Klassenbestzeit gefahren und war sonst Zweit- oder Drittschnellster. Am Ende war es aber wieder nur der 5. Rang. Gerade einmal etwas mehr als 17 Sekunden hinter dem Sieger Guillaume und 2,5 Sekunden hinter dem Dritten! Wenn mir das dumme Missgeschick nicht passiert waere, haette ich das Ding heute fast gewinnen koennen… Dennoch gibt mir das Ganze einen ungeheueren Motivationsschub, da es mir zeigt, dass ich ganz nach vorne fahren kann. Jetzt kann ich kaum das naechstes Wochenende erwarten! Ich hoffe dort laeuft es aehnlich gut und ich kann meinen 5. Gesamtrang weiter festigen. Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 16.07.2008 13:14 Uhr |
Hallo Leute, ich bin mittlerweile schon in Wales, genauer gesagt in Llanidloes, angekommen. Das Wetter ist soweit in Ordnung. Sonnenschein mit ein paar Wolken, allerdings ist es ziemlich frisch. Fuer das Wochenende wurde Regen vorhergesagt… Von der Strecke haben wir bis jetzt noch nicht allzu viel gesehen. Der Cross-Test ist, wie zur EM 2005, auf einer Wiese abgesteckt, den wir dann gleich ablaufen werden. Ansonsten sind die letzten Wochen wieder wie im Flug vergangen. An den Wochenenden war ich erneut fuer KTM Adventure Tours unterwegs. Zwei Mal am Erzberg (unter anderem einmal mit Gio Sala und Marko Barthel) und einmal in Suhl und Walldorf. Zwischendrin habe ich noch bei mir zu Hause in Floeha am Wiesellauf teilgenommen. Das ist eine kleine regionale Enduro-Veranstaltung, direkt vor meiner Haustuer, welche ich gleich als Training genutzt habe. Die Runde war nicht schlecht und auch der Enduro-Test durch den Wald, mit knapp sieben Minuten Fahrzeit, hat besonders viel Spass gemacht. Allerdings sollten sich die Veranstalter ernsthafte Gedanken ueber die Zeitnahme machen, da zum Teil utopische Zeiten zustande kamen. Wenn dieser Enduro-Lauf Zukunft haben soll, sollte man dieses Problem unbedingt in den Griff bekommen! Am darauf folgenden Tag war in Floeha das Training mit der Deutschen Junioren-Mannschaft angesetzt. Inszeniert wurde die ganze Sache von Gunter Illgen. Unter den Augen von Hauptsponsor Volker Uhlig, zeigten Marko Barthel und ich den Youngsters, wie man moeglichst schnell ueber extreme Hindernisse kommt, die mittlerweile Alltag bei den WEC-Laeufen sind. Einfach darueber zu fahren ist ja okay, aber auf Zeit und unter Druck, da ist es schon eine ganz andere Sache. So wurde an den Fahrtechniken gefeilt und ich denke, es hat jedem Einzelnen etwas gebracht. Ich bin schon gespannt, wie sie es bei dem WEC-Lauf in Frankreich umsetzen, denn da startet die Junior-Trophy komplett! Bei mir gilt es jetzt bis Freitag, mein Motorrad fertig zu machen, die optimalen Abstimmung zu finden und hauptsaechlich Pruefung laufen, Pruefung laufen, Pruefung laufen…, bevor es am Samstag heisst, Runde frei fuer WEC-Lauf Nummer neun und zehn! Ich hoffe, Ihr drueckt mir, wie gewohnt die Daumen, denn schliesslich hat das dieses Jahr bis jetzt auch immer super geklappt! Bis bald in alter Frische, Euer Marcus Fahrtraining mit der Deutschen Junior-Trophy |
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Marcus Kehr | 17.06.2008 14:26 Uhr |
Hallo Leute, hier nun kommt mein Bericht, wie es mir bei der vierten WEC-Runde in Polen, im sandigen Geläuf so ergangen ist. Kwidzyn, so heißt der Austragungsort, ist eigentlich der, der im diesjährigen WEC-Kalender am kürzesten von mir zu Hause entfernt liegt. Trotzdem zog sich die Autofahrt fast schon endlos hin, da es knapp 400 km über polnische Landstraßen ging, die schon zum Teil „Extrem-Test“-Charakter hatten. Dort angekommen zeigte sich schon, dass es tagelang nicht geregnet hatte, dementsprechend staubtrocken war das ganze Gelände. Beim Begehen der Prüfungen im Vorfeld wurde klar, das es hier auf volle Kondition und Kraft bzw. extreme Konzentration ankommt. Der Enduro-Test führte größtenteils durch den Wald, ziemlich eng und schnell durch die Bäume hindurch gesteckt. Das war zum Teil nicht ganz ungefährlich, da es stellenweise doch recht dunkel war und man leicht etwas übersehen konnte. Die Fahrzeit des Tests, mit um die acht Minuten, war schon beachtlich. Noch interessanter war, dass es von da aus anschließend sofort in den Extrem-Test ging. Auch der war, mit knapp drei Minuten Fahrzeit, ziemlich lang, aber dafür genau nach meinem Geschmack. Sandbanden und viele Baumstämme, die teilweise recht hoch waren. Aber genau das liegt mir, das hatte ich in den letzten Wochen trainiert. Als drittes im Bunde gab es noch einen unfassbar langen Cross-Test, mit einer Fahrzeit von über elf Minuten. Auch dieser war ziemlich weitläufig und sehr schnell abgebändert. Dazu noch einige gewaltige Table, wo sich alle nicht ganz sicher waren ob man dort springt oder doch besser fährt. Ansonsten gab es auf den Etappen kaum Geländeschwierigkeiten. Wie auch, dort ist ja alles flach… Nach dem ganzen obligatorischen Procedere, wie Maschine einfahren, Reifen montieren, Papier- & Maschinenabnahme, wurde mir am Freitag noch eine ganz andere Ehre zu Teil. Der Veranstalter bat je einen Fahrer pro Nation zum Baumpflanzen. Ja, kein Witz! Sinn und Zweck war der Gedanke, dass man sich auch noch in Zukunft an das Ereignis der Enduro-WM in Kwidzyn erinnert. So kam es, dass ich zwischen Ivan Cervantes und Stefan Merriman eine deutsche Eiche pflanzte. Auf die Bitte des Bürgermeisters, man solle in 50 Jahren wiederkommen und sehen was die Bäume machen, konnte ich allerdings noch keine Zusage geben… Marcus bei der "Garten-Arbeit" Am Samstag endlich ging es scharf. Mit meinen Zeiten war ich im Allgemeinen zufrieden. Ich konnte sogar eine Klassen-Bestzeit im Extrem-Test setzen. Allerdings hatte ich zwei Stürze. Einen im Enduro-Test und einen im Cross-Test. Leider hatte ich auch nicht die optimale Reifenwahl getroffen. Der Wetterbericht meldete im Vorfeld Regen, aber der blieb aus. So blieb der Cross-Test doch steinhart. Am Ende der sechste Platz. Ziemlich eng ging es im Enduro-Test zu Schwitzen beim abendlichen Reifenwechsel Mit der richtigen Reifenwahl hatte ich mir für Sonntag mehr vorgenommen. Trotz des schon extrem zusammen gebombten Kurses, passten die Zeiten erneut. Wieder eine Klassen-Bestzeit im Extrem-Test. Vor dem letzten Cross-Test lag ich auf Rang vier. Unmittelbar vor mir Seb Guillaume und hinter mir Samuli Aro. Allerdings drehte dort Aro noch einmal unglaublich auf und fuhr noch auf Platz drei. Für mich blieb der fünfte Rang, weniger als 13 Sekunden vom Podium entfernt. Was allerdings die Gesamtfahrzeit des Tages wirklich wert war, sah man in der Overall-Wertung aller Klassen. Da wurde ich Elfter. Und Alex Botturi, der in der E3 Sechster wurde, lag schon über 1:10 Minute zurück. Das ist schon gewaltig. Staub und Sand ohne Ende... So bin ich mit dem Wochenende mehr als zufrieden. Nun habe ich mir den fünften Gesamtrang in der E3 zurückerobert. Wer hätte das vor Saisonbeginn gedacht, dass ich bei einem so starken Fahrerfeld so weit vorn mitfahren kann. Nein, damit hatte ich nicht gerechnet! Zum Abschluss bleibt noch zu sagen, dass der WEC-Lauf in Polen gut organisiert war. Mein Motorrad war wieder TOP, die Betreuung hat auch super geklappt. Besonders schön fand ich auch, dass viele deutsche Fans an der Strecke standen und uns angefeuert haben. Das gab genau noch einmal die richtige Motivation, um noch eine Schippe drauf zulegen, obwohl man schon dicke Arme hatte und kaum noch zur Kupplung kam… Am kommenden Wochenende bin ich wieder für KTM Adventure Tours am Erzberg unterwegs. Meine nächsten Läufe sind erst im Juli, wenn sich der WEC-Tross zum Lauf nach Wales und anschließend weiter nach Frankreich aufmacht. Ich hoffe, ich kann dort meine guten Ergebnisse erneut bestätigen und meinen fünften Gesamtrang weiter absichern. Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 19.05.2008 20:42 Uhr |
Hallo Leute, nun bin ich wieder zurück vom 3. DEM-Lauf, dem Extrem-Enduro in Amtzell. Die Organisatoren hatten sich, wie schon im letzten Jahr, sehr viel Mühe gegeben. Die Strecke und die Prüfung waren absolut schöne Geschichten. Da war wirklich alles dabei, was das Enduro-Herz höher schlagen lässt. Steine, Felsen, Wurzeln, Baumstämme, Auf- & Abfahrten, Schotter, alles war vertreten… Zum eigentlichen Ablauf des Extrem-Enduros muss man noch sagen, dass die Runde nur etwa 8 km lang und daher mehrfach zu durchfahren war. Je zwei Runden als Etappe und anschließend eine Runde als Prüfung auf Zeit. Und das alles 5 Mal, so dass man am Ende auf 15 Umläufe gekommen wäre. Nur leider spielte das Wetter nicht wie gewünscht mit. Nach heftigem Regen in der voran gegangenen Nacht, musste nach zwei gefahrenen Runden die Veranstaltung kurz unterbrochen werden, da einige Teile der Strecke nicht mehr wirklich zu befahren waren. So entfielen doch einige schöne Gelände-Passagen, was sehr schade war. Dennoch war es eine schwierige und anstrengende Geländefahrt. Neben der körperlichen Fitness, die hier extrem wichtig war, musste man zu jeder Zeit hoch konzentriert zu Werke gehen, da es meist nur eine Spur gab. Sobald man etwas zu weit links oder rechts lag, hätte man einen Sturz riskiert. Auch der eingebaute Extrem-Test war eine feine Sache. Persönlich fände ich es gut, so etwas bei jedem DEM-Lauf mit einzubinden. Ich denke, dafür findet sich auch überall ein Platz, um ein paar Hindernisse aufzubauen. An dieser Variante sollte man festhalten, da liegt die Zukunft. Erstens trennt sich dort fahrerisch die Spreu vom Weizen und zum Zweiten ist das eine attraktive Sache für die Zuschauer. Bei der WEC wird es ja schon vorgemacht… Allerdings muss ich leider in Amtzell auch etwas bemängeln: die Zeitnahme. Da besteht dringend Handlungsbedarf. Es kann einfach nicht sein, dass es am Ende immer wieder zu solchen Unstimmigkeiten und Differenzen bezüglich der gefahrenen Zeiten kommt. Somit ist der Ärger bei den Teams & Fahrern untereinander schon vorprogrammiert. Diesen unnötigen Diskussionen könnte man aus dem Wege gehen, wenn endlich einmal eine einheitliche Richtlinie, bezüglich der Zeitnahme für die DEM, seitens des DMSB festgelegt würde. Nun aber zu meinem eigentlichen Rennen: Ich selbst hatte, über den ganzen Tag gesehen, keinerlei Probleme. Alles lief nach Plan, die Zeiten stimmten. Alles war top. Nur im letzen Test hatte ich noch eine haarige Szene zu überstehen. Ich bin um eine Kurve am Berg gesprungen, hatte die Sache leicht unterschätzt und ab ging es ins Gebüsch. Dort verlor ich eine Menge Zeit. Zum Glück hatte ich aber am Ende noch genug Vorsprung, so dass ich neben meiner Klasse auch das Championat vor Mike Hartmann und Ralf Scheidhauer gewinnen konnte. An dieser Stelle möchte ich mich unbedingt noch einmal bei Mike Wronna bedanken. Er ist sozusagen die gute Seele von unserem Team. Was er leistet ist schon der blanke Wahnsinn, er macht einfach einen tollen Job! Danke Mike!!! In den nächsten Wochen bin ich nun wieder für KTM Adventure Tours unterwegs, bis es im Juni heißt: Runde 4 der WEC in Kwidzyn/Polen… Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 14.05.2008 15:02 Uhr |
Hallo Leute, wie ich Euch schon bei meinem letzten News-Eintrag berichtet habe, war ich in den letzten drei Wochenenden im Dienste von KTM Adventure Tours unterwegs. Zunächst führte mich mein Weg zum Erzberg nach Österreich. Dort hielt ich an zwei Wochenenden mit Giovanni Sala ein Training für Fahrer ab, die selbst beim kommenden Erzberg-Rodeo am Start sein werden. Das war schon ein tolles Erlebnis, zumal ich mir vom italienischen Haudegen noch hier und da eine Menge abgucken konnte! Da merkt man halt die jahrelange geballte Enduro-Erfahrung. Ich selbst werde allerdings nicht beim diesjährigen Erzberg-Rodeo starten, da ich an besagtem Wochenende bereits für KTM ein weiteres Fahr-Training abhalten werde. Nach meinem Ausflug in die Alpenrepublik, stand schon unmittelbar der nächste Lehrgang auf dem Programm. Glücklicherweise fand dieser gleich bei mir um die Ecke statt, in Langensteinbach bei Penig, so dass ich diesmal recht schnell wieder zu Hause war. Nun aber geht es endlich am kommenden Wochenende mit dem 3. DEM-Lauf in Amtzell weiter. Ich freue mich schon mächtig, schließlich war die Wettkampf-Pause lang genug und die Veranstaltung habe ich vom letzten Jahr noch bestens in Erinnerung! Ich hoffe es läuft alles wie gewünscht und ich kann an die Form der bisherigen Saison nahtlos anknüpfen. Ob alles so reibungslos beim Amtzeller Extrem-Enduro geklappt hat, berichte ich Euch nächste Woche. Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |