Marcus Kehr | 01.09.2008 19:07 Uhr |
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Hallo Leute, jetzt gibt es auf die Schnelle ein paar Zeilen wie es mir heute so ergangen ist: Der erste Fahrtag begann für mich so, wie er hätte nicht beginnen sollen. Gleich in der ersten Prüfung hatte ich einen kapitalen Sturz und so mächtig Zeit eingebüßt. Besonders ärgerlich, da am heutigen Tag nur insgesamt fünf Prüfungen gefahren wurden. So musste die Zeit eben auf den anderen Tests rausgeholt werden. Aber das war wohl nix. Staub, Staub und Staub wohin man nur sah! In den Prüfungen hat man kaum gesehen wo man hin fuhr. Blindflug pur! Und so kam es wie es kommen musste: Da alle 20 Sekunden ein Fahrer in die Prüfung gelassen wurde, bin ich noch zweimal auf einen langsameren Fahrer aufgelaufen. Überholen? Keine Chance! So blieb mir nix anderes übrig als im Sitzen bis ins Ziel hinterher zu gurken. Das war schon fast unregulär… Aber ich war da heute nicht der Einzige. Laut der inoffiziellen Ergebnisse müsste ich heute Zehnter in der E3 geworden sein. Was die Mannschaft betrifft, habe ich noch keine genauen Angaben. Morgen stehen sechs Test auf dem Programm und es wird zum Glück nach der Championat-Reihenfolge gestartet. So hat man gleichschnellere Fahrer um sich und es dürfte in den Prüfungen nicht wieder zu solch einer zeitraubenden „Bummelei“ kommen. Wie den zweiten Fahrtag überstanden habe, gibt es morgen wieder hier zu lesen… Bis dahin in alter Frische Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 31.08.2008 19:23 Uhr |
Hallo Leute, ich wollte mich eben einmal kurz von den Six Days aus Griechenland melden, bevor es morgen nun endlich scharf geht. Ich bin am Mittwoch in Serres angekommen und es lief alles problemlos. Die Temperaturen hier sind schon kapital warm. Wir waren die Sonderprüfungen ablaufen und ich kann Euch sagen, da kam man schon mächtig ins Schwitzen. Insgesamt sind es sieben verschiedene Prüfungen, vier Cross- und drei Enduro-Tests, die über die sechs Tage verteilt angefahren werden. Der Cross-Test, wo das Abschluss-Cross gefahren wird, liegt direkt am Fahrerlager und hat es mit seinen vielen Sprüngen und Tables ganz schön in sich. Heute war noch etwas Entspannen angesagt, einige waren baden, die anderen haben geschlafen. Es hatte jeder Zeit für sich, damit wir morgen alle fit in den Tag starten und das Bestmöglichste zeigen können. Ich hoffe, dass ich an meiner Form der letzten WEC-Läufe nahtlos anknüpfen kann. Ob es mir gelingt, werde ich Euch in den nächsten Tagen hier ab und an abends berichten. Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 26.08.2008 15:13 Uhr |
Hallo Leute, nach der unfreiwillig verlängerten Sommerpause in der DEM ging es nun am vergangenen Sonntag im hessischen Waldkappel wieder zur Sache. Waldkappel ist immer eine Vorzeigeveranstaltung, zu der man als Fahrer gerne hinkommt. Die Organisation ist immer bestens und die Strecke mit rund 80 km Länge komplett im Gelände, macht auch immer wieder Spaß zu fahren. Da gibt sich der Veranstalter immer größte Mühe! Viel anders sind die Meisterschaftsläufe in Italien oder Frankreich auch nicht. Doch einen großen Unterschied gibt es doch: Eine Prüfung pro Runde ist definitiv leider viel zu wenig. Da sollte man sich unbedingt noch Gedanken machen, ob es nicht doch in Zukunft möglich ist, noch einen zweiten Test mit einzubauen. Der Tag verlief für mich recht gut. In der ersten Runde war die Prüfung noch sehr glatt und man musste aufpassen, dass man nicht stürzte. In Runde zwei holte ich dies aber nach! Ein Sturz am gesamten Tag und das ausgerechnet vor die Füße meines Teamchefs Bert von Zitzewitz. Unfassbar! Die Prüfungen drei und vier verliefen auch ganz gut, obwohl ich mich bis zum Schluss nicht so recht mit dem Kurs anfreunden konnte. Die lang gezogenen Kurven mit den kleinen Banden sind für den Zweitakter nicht so optimal zu fahren. Wenn man zu schnell ankommt trifft man die Banden nicht optimal und wenn man diese so anfährt, um sie optimal zu erwischen, ist man in der Anfahrt zu langsam. Aber egal, man muss alles fahren können! Am Ende hat es für den Klassensieg mit 26 Sekunden Vorsprung auf Sascha Eckert gereicht. In der Championats-Wertung bin ich dieses Mal hinter Mike Hartman mit 2,43 Sekunden Rückstand Zweiter geworden. Dies ist aber kein Beinbruch, schließlich habe ich ja noch ein paar Punkte Vorsprung. Herrliche Gegend & super Strecke Nun heißt es: Auf zu den Six Days! Unsere Motorräder, die wir bereits in Waldkappel verladen haben, sind schon mit Mike Wronna im LKW unterwegs in Richtung Serres. Ich werde morgen nach Griechenland fliegen. Ich hoffe, meine mittlerweile siebten Six Days werden ein Erfolg. Meine Klasse will ich unbedingt unter den besten Fünf abschließen. Und mit der Trophy sollte auch Platz Fünf das erklärte Ziel sein. Das ist zwar hoch gegriffen, aber bei einer Six Days kann viel passieren! Und außerdem, wie klingt es denn, wenn man sagt: Naja, eine Platzierung unter den besten Zehn sollte es schon werden… In diesem Sinne, ich hoffe es geht alles glatt und Ihr drückt der Mannschaft und mir die Daumen. Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus Trophy-Team Deutschland 2008 |
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Marcus Kehr | 03.08.2008 18:11 Uhr |
Hallo Leute, mit Sicherheit hat es sich schon bei den Meisten herum gesprochen: Der DEM-Lauf in Burg kommendes Wochenende wurde abgesagt. Die genaue Stellungnahme gibt es hier. So ist mein nächster Meisterschafts-Auftritt erst am 24. August in Waldkappel, bevor es anschließend zu den Six Days nach Griechenland geht. Bis bald in alter Frische, Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 01.08.2008 15:58 Uhr |
Hallo Leute, Nun habe ich endlich ein paar ruhige Minuten gefunden, um zu Euch zu berichten, wie es mir letztes Wochenende in Uzerche/Frankreich bei der WEC so erging. Mit den super Ergebnissen von Wales im Gepäck, ging es gleich nahtlos von da aus nach Frankreich. Während auf der Insel Nässe und Schlamm dominierten, begrüßte uns in Uzerche strahlender Sonnenschein. Bei der ersten Streckeninspektion wurde schnell klar, dass Staub das dominierende Element werden sollte. Allerdings war ich persönlich von der Streckenführung überrascht. Alles schien total für Frankreich untypisch. Keine großen Gelände-Schwierigkeiten. Die Tests eher technisch einfach. Auch beim Extrem-Test habe ich mit mehr Hindernissen und Gemeinheiten gerechnet, nachdem letztes Jahr in Noiretable das Extreme ja keine Grenzen kannte… Aber es gibt ja dieses Jahr noch das WEC-Finale in Frankreich. Da werden bestimmt noch einmal alle Register gezogen und gezeigt was man hierzulande unter Enduro versteht! Am Freitag gab es dann, wie schon in Spanien, Probleme bei der technischen Abnahme. Meine Werte bei der Phon-Messung waren erneut zu hoch. So bekam ich von FMF ein spezielles Auspuff-Endstück. Ein Prototyp, direkt vom Werk. Dieses edle Teil angebaut und die technischen Kommissare hatten keine Beanstandung mehr. Am Samstag ging es dann auf die Strecke und tatsächlich sollte es in Uzerche der einfachste Lauf der bisherigen WEC-Saison werden! In der ersten Runde wurde der Enduro- und Extrem-Test erst einmal ohne Zeit gefahren, so dass der Cross-Test die erste Herausforderung des Tages war. Doch irgendwie war ich zu übermotivert, zu unkonzentiert oder ganz einfach zu schnell... keine Ahnung. Jedenfalls passierte mir ein Missgeschick, was hätte nicht passieren dürfen. In einer Kurve rutschte mir das Hinterrad über eine Bande hinaus, ich fiel rückwärts einen kleinen Abhang hinunter und blieb im Gebüsch unter meinem Motorrad liegen. Bis ich mich aus dieser Misere befreit hatte, verging einige Zeit. Wie viel konnte ich nur erahnen, da die hinter mir in die Prüfung gefahrenen Björne Carlsson, Stefan Merriman und Xavier Galindo bereits vorbei gezogen waren. So war ich nach dem ersten Test letzter meiner Klasse. Unfassbar, vor allem der immense Rückstand! Da fällt es schon schwer, sich weiter zu motivieren. Als wäre das alles nicht schon schlimm genug, ging mir in der Zweiten Runde, wieder im Cross-Test der Motor zweimal aus. Bis ich mitbekam, dass die Tankentlüftung abgeknickt war. Was sollte nun noch alles kommen? So brachte ich den Tag eher schlecht als recht über die Bühne und rette als Dreizehnter wenigstens acht Punkte… Marcus im Extrem-Test Am Sonntag ging es dann wieder von neuem los. Der Vortag war abgehakt, der Kopf wieder frei und so konnte ich von Anfang an mit den Zeiten der Besten mithalten. Es lief alles rund an diesem Tag und bis auf einen Rutscher über das Vorderrad bin ich auch fehlerfrei durch alle Prüfungen gekommen. Am Ende wurde ich mit Platz Vier belohnt, was absolute Genugtuung für mich bedeutete. Zumal ich noch zwei Klassenbestzeiten in der E3 setzten konnte. Im letzten Extrem-Test war ich hinter Juha Salminen Zweiter des gesamten Feldes! Von mir aus hätte es noch länger gehen können. Kraft und Kondition waren noch ordentlich vorhanden. Vielleicht hätte es ja sogar noch zu Platz Drei gereicht, schließlich fehlten nur zehn Sekunden. Staub & Hitze ohne Ende... In der Gesamtwertung liege ich dennoch auf Rang fünf mit 180 Punkten, knapp vor Stefan Merriman mit 171 Punkten. Nach vorn geht im Normalfall nichts mehr. Und zum Siebten Björne Carlsson habe ich auch schon 25 Punkte Vorsprung. Also gilt es, nach wie vor, die fünfte Position bis zum Ende zu halten! Jetzt am Wochenende ist erst einmal Rennpause, bevor es dann mit einer Doppel-Veranstaltung zur Enduro-DM in Burg weiter geht. Angeblich soll es dieses Jahr für uns A-Fahrer noch einen zusätzlichen dritten Test geben. Da bin ich schon gespannt… Bis dahin in alter Frische, Euer Marcus |