Marcus Kehr 23.03.2009 20:02 Uhr
Hallo Leute,

hier nun auf die Schnelle ein paar Zeilen zum WEC-Auftakt, welcher am vergangenen Wochenende in Penafiel/Portugal ausgetragen wurde. Eigentlich fand der Saisonstart bereits am Freitag statt. Denn seit diesem Jahr ist es üblich, dass bereits Freitagabend ein Prolog unter Flutlicht gefahren wird. Was für die Zuschauer ein echtes Spektakel ist, ist für die Teams ein gehöriger Mehraufwand und für uns Fahrer eine noch ungewohnte Situation. Normalerweise ist man zu diesem Zeitpunkt in seiner gewohnten Ruhephase und bereitet sich auf den folgenden Tag vor und steht nicht mit Adrenalin in den Adern an der Startlinie. Trotzdem lief es für mich ganz vernünftig. Ich war noch etwas zu zaghaft, wollte einfach nicht auf Teufel komm raus, einen Sturz riskieren und dann den ganzen Samstag der Zeit hinterherfahren. Denn schließlich wird dieser Prolog bereits als erste Prüfung für den Folgetag gewertet.

Der Samstag lief für mich noch nicht ganz so optimal, wie ich mir es vorgestellt hatte. Ich kämpfte den ganzen Tag über mit tierischen Magenproblemen. Meine Grippe erwies sich doch hartnäckiger als gedacht und so hatte ich bis Mittwoch noch straff Antibiotika eingenommen. Das rächte sich nun doch etwas. Mit dem Enduro- wie auch dem Extrem-Test bin ich bestens zu Recht gekommen. Nur im Cross-Test habe ich einfach nicht die optimale Spur gefunden und dort die entscheidenden Sekunden liegen gelassen. Vor dem letzten Test lag ich auf einem guten sechsten Rang, direkt vor David Knight! Doch der letzte Extrem-Test sollte ein schmerzliches Erlebnis werden. In einer Schlüsselpassage, unmittelbar vor einem Haufen aus Holzstämmen, hatten sich solche Rinnen ausgefahren, dass die bereits vor mir in die Prüfung gefahrenen Franzosen Guillaume und Nambotin festhingen und so viel Zeit einbüßten. Und genau das passierte auch mir. Zu allem Unglück hatte ich noch einen weiteren Sturz in den Betonröhren. Sonst immer ohne Probleme im Sprung darüber gekommen, bin ich dieses Mal nicht richtig abgehoben und volle Kanne mit dem Vorderrad hängengeblieben. Resultat: Ein heftiger Abflug über den Lenker, blaue Flecken und der sechste Platz war dahin… So war es am Ende vorerst „nur“ der siebte Rang!

WEC Portugal 2009

Für Sonntag hatte ich mir nun mehr vorgenommen. Gesundheitlich ging es auch besser als am Vortag. Nun hieß es angreifen. Ich startete gut. Aber in der zweiten Runde, kurz vor Ende des Enduro-Testes, gab es in einem Anlieger einen dumpfen Schlag und urplötzlich war das Motorrad aus. Ich dachte erst Motorschaden. Aber es war ein mörderisch großer Stein, der sich im Staub versteckt hatte und mir die Auspuffbirne komplett zerdrückt hatte. So blieb mir nichts anderes übrig, als die letzten Meter im ersten Gang ins Ziel zu tuckern und den Auspuff zu richten. So ein unfassbares Pech! In allen anderen Extrem- und Enduro-Tests fuhr ich immer die dritt oder viert schnellste Zeit. Nur eben dieser Cross-Test war nicht mein Ding, ich konnte mich einfach nicht mit dem Kurs anfreunden. Wäre mir dieses Missgeschick mit dem Steinbrocken nicht passiert, was mir locker zwanzig Sekunden gekostet hat, hätte es mit dem dritten Tagesrang klappen können. Ehrlich gesagt, ich war schon etwas sauer und enttäuscht! Am Ende reichte es jedoch zu Platz fünf.

WEC Portugal 2009

Im Großen und Ganzen bin ich mit dem Wochenende zufrieden. Ich bin verletzungsfrei durchgekommen und habe ordentlich Punkte gesammelt.
Im Moment sind wir noch in Penafiel im Fahrerlager. Heute war nun großer Waschtag und die Teams haben die Motorräder wieder hergerichtet. Morgen geht es weiter nach Igualada/Spanien, wo am kommenden Wochenende die nächste Runde ansteht. Ich hoffe, dass es dort noch etwas besser läuft und ich mich noch weiter steigern kann.
Wie es mir dort ergangen ist, berichte ich Euch kommende Woche, wenn ich wieder zu Hause bin

Bis bald, in alter Frische
Euer Marcus
Marcus Kehr 09.03.2009 18:05 Uhr
Hallo Leute,

gestern ist nun endlich der, für mich lang ersehnte Startschuss zur diesjährigen Enduro-Saison gefallen. In Uelsen, nahe der deutsch-holländischen Grenze, fand wie jedes Jahr der Auftakt zur Deutschen Enduro-Meisterschaft statt.

Aber der Reihe nach. Letzte Woche bin ich zu meinem Teamkollege Arne Domeyer in den hohen Norden aufgebrochen und habe mich bei ihm in Kaltenkirchen erst einmal für ein paar Tage eingenistet. So konnten wir zusammen noch etwas im Sand trainieren. Zudem habe ich mein Motorrad bei BvZ in Karlshof mit vorbereitet. Das ist für mich extrem wichtig und gehört einfach mit dazu. So konnte ich noch kleinere Abstimmungen mit Mike Wronna vornehmen und testen, damit meine geliebte 300er zum Auftakt auch perfekt läuft. Am vergangen Donnerstag gab es noch einmal ein Training mit Arne und Marco Straubel. Alles lief perfekt, außer dass ich mir an diesem Tag eine heftige Grippe zugezogen habe. So bin ich doch ziemlich verschnupft und mit dickem Hals in Uelsen angekommen. Aber was soll`s...

In diesem Jahr gab es nur eine Wertungsprüfung, die mir aber persönlich sehr gut gefallen hat. Sie war abwechslungsreich gesteckt, mit Sand- und Schlammpassagen sowie engen Waldabschnitten. Dort hat der Veranstalter wirklich das Optimale herausgeholt. Ansonsten war die Streckenführung, wie gewohnt, eher unspektakulär. Trotz aller Bemühungen der Organisatoren kann man diese Veranstaltung nicht als Geländefahrt bezeichnen. Wenn man aus der einzigen Prüfung herauskommt und dann eine knappe Stunde nur noch über Feldwege bis zum Rundenziel rollt, ist das nicht wirklich ein Vergnügen...

Für mich persönlich lief es, trotz Grippe und das ich teilweise auf den Etappen gefroren habe wie ein junger Hund, an diesem Tag optimal. Ich konnte meine Klasse mit vier Bestzeiten und einer knappen Minute Vorsprung vor dem Holländer Mark Wassink gewinnen. Im Championat war die Sache nicht ganz so eindeutig. Doch auch hier reichte es am Ende und ich setze mich gegen meinen Teamkollegen Arne Domeyer durch, der starker Zweiter wurde. Gefreut habe ich mich auch, dass sich unser BvZ-Team in so starker Form präsentierte. Neben Arne (E1) konnte auch Marco Straubel (E2) den Tagessieg für uns einfahren. In Uelsen waren auch eine Menge Ausländer am Start, was ich sehr schön fand, es wertet so einen Meisterschaftslauf doch gehörig auf. Nach meinem Geschmack wurden allerdings Eriksson, Persson, Kuklik und co. doch etwas unter Wert geschlagen...

DEM Uelsen 2009

So nun heißt es, die Woche über die Grippe vollständig auszukurieren, damit es am Sonntag gesund zur iberischen WEC-Rundreise losgehen kann. In vierzehn Tagen startet die WEC in Penafiel / Portugal und eine Woche später geht es in Igualada/Spanien weiter. Ich hoffe, ich kann dort meine Zielsetzung TOP 5 erfüllen. Es wird zwar in meiner Klasse mit der hochkarätigen Besetzung extrem schwer werden, aber mein Ziel steht!
Ich hoffe, Ihr drückt mir die Daumen!

Bis bald, in alter Frische
Euer Marcus
Marcus Kehr 20.02.2009 19:42 Uhr
Hallo Leute,

ich freue mich, dass ich Euch auf meiner neu gestalteten Internetseite begrüßen darf. Ich bin vom neuen Design wirklich restlos begeistert ! Vielen DANK an meine zwei Macher!
Mein neues Maskotchen auf der Webseite, welches Teichi für mich entworfen hat, wird mir hoffentlich in dieser Saison Glück bringen!

Nach längere Funkstille gibt es nun wieder einiges Neues zu berichten. Der Saisonauftakt steht unmittelbar vor der Tür und so bin ich seit Anfang des Jahres straff mit der Vorbereitung beschäftigt.
Am 10. Januar ging es deshalb erst einmal für viereinhalb Wochen nach Spanien zum Trainieren. Mit dabei mein Vater Gert, mein Freund und Rucksackfahrer Bastl, unsere Hundedame Stella, drei Motorräder, zwei Rennräder, Unmengen an Klamotten und Reifen.
Zunächst nisteten wir uns für zweieinhalb Wochen in der Nähe von Girona ein. In dieser Region gibt es im nahen Umkreis unfassbar viele MotoCross- wie auch Enduro-Strecken, die jederzeit ohne Probleme benutzt werden können. Unglaublich auch, in welchem Top-Zustand diese sind. Hervorragend präpariert, geschoben und gut befahrbar. Aber nicht nur das. Unzählig viele Fahrer waren auf den verschieden Strecken unterwegs. So habe ich unter anderem die MX-Größen Cedric Melotte und Annti Phyronen sowie E1-Champion Mika Ahola und Tadeuz Blazusiak getroffen.

Training in Spanien 09

Neben dem Motorradfahren galt es zudem ein umfangreiches Fitness-Programm zu absolvieren. Im Mittelpunkt Athletik, Kraft und Ausdauer. So kamen bei diesem herrlichen sonnigen Wetter auch unsere Rennräder mehrmals zum Einsatz.
Nach den ersten zweieinhalb Wochen ging es dann in die Nähe von Valencia, genauer gesagt nach Benicassim, wo Stefan Everts und Pit Beirer für das MotoCross und Enduro KTM-Werksteam einen Trainingslehrgang organisiert hatten. Dort nahm ich auch mein neues Motorrad von KTM in Empfang. Und dann hieß es, eine Woche mit den Enduro-Werksfahrern trainieren und lernen, Fahrtechniken abschauen, verschiedene Einstellungen am Motorrad vornehmen und ausprobieren und immer wieder fahren, fahren, fahren.. ...und Gas geben!
Auch bei den Motocrossern um Max Nagl & Co. haben wir mal reingeschnuppert. Es ist schon gigantisch, welchen Speed die so an den Tag legen. Alles in allem war es schon ein riesiges Erlebnis mit Leuten, wie Aro, Aubert und Cervantes einmal ein gemainsames Training abzuhalten. Erst da merkt man wirklich die Unterschiede, welche in einer Prüfung eben diese paar Sekunden ausmachen, die noch bis zur Spitze fehlen.

Training in Spanien 09
Abschauen und lernen heißt die Devise!

Nach dieser ereignisreichen und auch aufregenden Woche ging es noch einmal für die restlichen Tage zurück in die Region um Girona. Nach wie vor hatten wir TOP-Wetter und so konnte ich noch einige schöne Strecken unsicher machen, bevor es ins kalte Deutschland zurückging.

Training in Spanien 09

Hier angekommen, galt es ersteinmal alles zu erledigen, was im letzten Monat so liegen geblieben war. Ich war auch noch zwei, dreimal fahren, bevor bei uns zu Hause der Winter einbrach. So sattelte ich, aufgrund der imensen Schneemassen doch noch einmal auf Spikes um, was ich eigentlich vermeiden wollte.
Kommende Woche geht es nun noch einmal nach Italien zum Trainieren. Und dann denke ich, bin ich gut gerüstet für den Saison-Auftakt in Uelsen. Ich hoffe, es gibt dort keinen Frost. Ansonsten kann ich kaum erwarten, dass es bald los geht. Ich freue mich schon mächtig auf den Saionstart!
Vielleicht sieht man den ein oder anderen dort?

Bis dahin, in alter Frische
Euer Marcus
Marcus Kehr 24.12.2008 14:01 Uhr

Ich wünsche
allen Freunden, Bekannten und Fahrerkollegen
sowie den Besuchern meiner Website
ein frohes & besinnliches Weihnachtsfest
sowie einen guten Start ins neue Jahr 2009!


Bis bald in alter Frische,
Euer Marcus


Marcus Kehr 29.10.2008 23:03 Uhr
Hallo Leute,

bevor ich morgen 6:30 Uhr den Flieger Richtung Zypern besteige, um dort einige Wochen für KTM Adventure Tours tätig zu sein, wollte ich Euch noch berichten, wie es mir beim Finallauf in Zschopau so ergangen ist.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: Rund um Zschopau war, wie immer, eine anspruchsvolle und durchweg gelungene Veranstaltung. Die Organisatoren hatten jederzeit alles voll im Griff und ich denke, es ist jeder, vom Profi bis zum ambitionierten Hobbyfahrer, voll auf seine Kosten gekommen. Auch wenn immer wieder behauptet wird, Zschopau sei nicht mehr das, was es einmal war, so muss ich sagen: Wenn man drei Runden im Gelände absolviert, mit je drei Prüfungen und dort auf hohem Niveau um jede Zehntelsekunde fightet, so ist das doch eine anstrengende und kräfteraubende Geländefahrt. Aber gerade deswegen fahre ich hier so unheimlich gerne. Zum einen kommt mir die Strecke sehr entgegen, zum anderen ist das Event mitten in meiner Heimatregion!
Glücklicherweise war die Meisterschaft schon vorher entschieden. So konnte ich die ganze Sache sehr entspannt angehen. Daher hat es mich auch wenig geärgert, dass ich in der zweiten Runde im Spezialtest einen kleinen Sturz hatte. Irgendwie war die Spur bergab, die ich in der ersten Runde gewählt hatte, nicht mehr so optimal. Durch eine Querrinne mit Anlieger hat es mein Hinterrad ungewollt ausgehoben und ich kam einfach nicht mehr zum Bremsen. Aber ansonsten lief alles rund und ich konnte meine Klasse mit weit über zwei Minuten Vorsprung gewinnen. Auch den Sieg des Tagesschnellsten konnte ich für mich verbuchen. Zweiter wurde mein Teamkollege Marco Straubel, der in Zschopau seinen E3-Titel aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigte. Glückwunsch!

DEM Zschopau 2008

Da nun die sportliche Saison für 2008 abgeschlossen ist, wollte ich mich gern noch einmal bei den Leuten bedanken, die mich die Saison über unterstützt haben: Natürlich bei meinen Eltern, bei Norbert Zaha & KTM Deutschland, bei Bert von Zitzewitz & seinem Team BvZ KTM Racing. Ganz besonders bei Mike Wronna, der mir wirklich immer und jederzeit eine einwandfrei hergerichtete Maschine hinstellte! Bei meinem Rucksackfahrer Bastel, bei allen Betreuern, bei den Leuten von KTM Adventure Tours. Danke für die tolle Zusammenarbeit! Bei meinen vielen Team- und Privat-Sponsoren, ohne die der „ganze Wahnsinn“ eigentlich gar nicht machbar wäre. Bei Teichi, der mich immer mit zahlreichen Fotos versorgt. Bei all den vielen Fans, die mich immer auf der Strecke anfeuern…
Vielen, vielen DANK an Euch alle!!! Ich hoffe, dass wir nächste Saison zusammen nahtlos dort anknüpfen können, wo wir jetzt aufgehört haben…

Bis dahin, in alter Frische
Euer Marcus

DEM Zschopau 2008
Gehe zu Seite: [1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [22]