Marcus Kehr | 11.10.2009 19:38 Uhr |
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Hallo Leute, viele Grüße von den Six Days aus dem sonnigen Portugal! Bisher ist alles glatt gelaufen. Die Anreise war im Großen und Ganzen recht entspannt. Am Donnerstag haben wir geschlossen die Motorräder abgegeben. Auch hier verlief alles ohne Probleme. In der restliche Zeit waren wir die neun verschiedenen Prüfungen ablaufen. Drei davon sind auf Hartboden mit vielen Steinen abgesteckt, die restlichen sechs werden auf tiefen Sandboden ausgetragen. Heute war noch einmal allgemeine Ruhe angesagt. Die letzten kleineren Dinge, wie Brillen vorbereiten etc., wurden erledigt. Jetzt heißt es die Kräfte bündeln und noch etwas abschalten, ehe es für mich morgen 8.28 Uhr bei den 84. Six Days auf die Strecke geht. Wie der erste Tag verlaufen ist, werde ich Euch morgen Abend hier berichten. Bis dahin, in alter Frische Euer Marcus Mannschaftspräsentation Trophy-Team Deutschland Eröffnungszeremonie |
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Marcus Kehr | 08.10.2009 08:49 Uhr |
Hallo Leute, ich bin schon wieder auf dem Sprung zu den Six Days nach Portugal. Am vergangenen Samstag fand ja der vorletzte Lauf zur DEM 2009 in Tucheim statt. Insgesamt war es eine ordentliche Veranstaltung. Leider waren auf den Etappen keinerlei große Streckenschwierigkeiten enthalten und auch die Sonderprüfungen waren recht kurz. Jedoch mit vier zu fahrenden Runden war man den ganzen Tag im Gelände unterwegs und das war wiederum keine schlechte Sache! Rein vom Ergebnis her bin ich nicht zufrieden. Platz zwei hinter Dennis Schröter. So fehlt mir zum vorzeitigen Titelgewinn noch ein einziger Zähler. Dennoch konnte ich mir bereits den Sieg im Deutschen Enduro-Championat 2009 sichern! Jetzt heißt es, in Portugal das Bestmögliche rauszuholen. Ziel ist es auf alle Fälle, sich als Mannschaft so teuer wie möglich zu verkaufen, auch wenn das nicht ganz einfach werden wird. Ich hoffe auch, dass wir von Verletzungen verschont bleiben, denn schließlich steht anschließend gleich das große DEM-Finale in Zschopau auf dem Plan. Und darauf freue ich mich schon besonders: Mal wieder zu Hause vor heimischen Publikum zu fahren! In den kommenden Tagen werde ich versuchen, Euch immer über den aktuellen Stand bei den Six Days auf dem Laufenden zu halten. Letztes Jahr hatte das ja schon ganz gut geklappt, also werde ich es dieses Jahr wieder in Angriff nehmen. Bis dahin, in alter Frische Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 18.09.2009 18:31 Uhr |
Hallo Leute, bevor es nach Frankreich zum diesjährigen WEC-Finale ging, legte ich noch einen kleinen Zwischenstopp in Zschopau ein, um bei der Präsentation des neuen Prologs am MZ-Altwerk vor Ort zu sein. Allerdings bin ich nicht, wie anderweitig behauptet, für den Parcour und die Streckenführung des Prologs verantwortlich. Mein Auftritt galt lediglich PR-Zwecken, da mich Vertreter des MSC gebeten haben, bei der Präsentation anwesend zu sein. Von da aus ging es auf direktem Wege nach St. Flour. Das liegt im Zentralmassiv, in dessen näherem Umkreis schon mehrfach Weltklasse-Enduro-Events über die Bühne gingen. Unzählige WM-Läufe, Six Days und, und, und… Auch dieses Mal war die ganze Veranstaltung der absolute Hammer! Man kam sich vor, wie in einem Traum. In der Stadt war die komplette Hauptstraße gesperrt, auf der sich das Start-Areal und das Parc Ferme befanden. Links und rechts davon war das Paddock mit einem riesigen Ausmaß, wie ich es bei einem WEC-Lauf bisher noch nicht erlebt habe. Geschätzte 20.000 Zuschauer, von Jung bis Alt, freundlich und voller Begeisterung. Die Strecke selbst war, wie kaum anders zu erwarten, absolut erstklassig. Es ging durch traumhafte Landschaften, Wälder, Wiesen, über Felder, Stein- & Felspassagen, Auf- und Abfahrten, Flussdurchquerungen… Einfach eine Streckenführung wie aus dem Bilderbuch, die anderswo ihres Gleichen sucht! Die Prüfungen befanden sich allesamt zuschauerfreundlich vor den Toren der Stadt. Anspruchsvoll, aber auch herrlich für uns Fahrer gesteckt. Und auch hier wieder unzählige Menschen, die jeden frenetisch anfeuerten! Es war unvorstellbar! Man spürte, hier wird nicht nur Enduro gefahren, sondern Frankreich ist das Land, in welchem der Endurosport gelebt wird! Die Fahrtage verliefen für mich eher unspektakulär. Vom Gefühl her lief es nicht schlecht, aber die Prüfungszeiten sagten oft etwas anderes. So richtig zufrieden war ich eigentlich nicht. Am Sonnabend duellierte ich mich den ganzen Tag über mit Marko Tarkkala um den fünften Rang. Vor der letzten Prüfung lag ich vorn, doch dann stürzte ich und Marko war wieder vorbei. Somit war es dann Platz sechs. Doch was für mich viel wichtiger war, ich kam vor meinem direkten Kontrahenten in der Gesamtwertung, Fabio Mossini ins Ziel. Am Sonntag war mein eigentliches Ziel, nur noch verletzungsfrei und ohne Defekt durch zukommen, um so meinen, vor der Saison nicht für möglich gehaltenen, 5. WM-Platz endgültig zu sichern. So bin ich den Tag ohne viel zu riskieren solide durchgefahren und beendete die WEC 2009 mit einem siebten Tagesrang. Mein Wunschziel, TOP5 zum Jahresende, war erfüllt! So nahm meine WEC-Saison mit vielen Höhen und Tiefen für mich ein versöhnliches Ende. Absoluter Tiefpunkt des Jahres war der Sturz in Mexiko. Besonders gern hingegen erinnere ich mich an die WEC-Runde in der Slowakei, bei der ich zweimal nur denkbar knapp das Podium verfehlte. Es war auch ein Jahr, in der die WEC extrem geschlaucht hat. Nicht nur das reine Fahren und der zusätzliche Prolog am Freitagabend, sondern auch die endlos langen Anfahrtswege zu den einzelnen Läufen waren extrem. Es gab kaum einen Austragungsort, bei dem die Anfahrt mal unter 1000 km lag. Ich bin ehrlich gesagt froh, dass es erst einmal vorbei ist. Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei allen, die es mir ermöglicht haben, die Saison auf diesem hohen Niveau zu bestreiten. Danke an meine Eltern, die mit mir alle Höhen und Tiefen durchlebt haben, Danke an meine ganzen Sponsoren, Danke an KTM Deutschland, mit Norbert Zaha, an Alex Doringer und Pit Beirer, die mich voll unterstützt haben und mir sehr viel Vertrauen entgegen gebracht haben. Danke an das Team von Fabio Farioli, die mir immer ein perfekt hergerichtetes Motorrad zur Verfügung stellten und an meinen Mechaniker Daniele der immer eine hervorragende Arbeit an meiner 300er geleistet hat! Vielen, vielen Dank!!! Mille Grazie!!! Ohne Eure Hilfe wäre dies alles gar nicht möglich gewesen!!! Jetzt heißt es erst einmal ein paar Tage abschalten, bevor es im Oktober nach Tucheim zum vorletzten DM-Lauf geht. Anschließend stehen die Six Days in Portugal auf dem Programm, welche mit Sicherheit auch nicht gerade leicht werden. Den absoluten Saisonabschluss wird dann das DEM-Finale in Zschopau bilden, worauf ich mich natürlich schon sehr freue! Bis dahin, in alter Frische Euer Marcus |
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Marcus Kehr | 17.09.2009 14:47 Uhr |
Verkaufe KTM 250 SX Das Motorrad befindet sich in einem TOP-Zustand, ist quasi wie neu. Insgesamt nur sechs bis sieben Mal gefahren. Wenn Ihr Interesse habt, einfach eine kurze Mail an mich. Kaufpreis ist Verhandlungssache. |
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Marcus Kehr | 08.09.2009 09:26 Uhr |
Hallo Leute, zurzeit geht es Schlag auf Schlag. Ich bin schon wieder auf den Sprung nach Frankreich zum diesjährigen WEC-Finale. Noch vor einer Woche war ich in Griechenland, genauer gesagt in Serres, dem letztjährigen Austragungsort der Six Days. Diesmal fand hier die vorletzte Runde der WEC in dieser Saison statt und ich muss sagen, die Veranstaltung war rundherum ein absolutes Top-Event. Super Organisation, super Strecke, super Prüfungen und ein tolles Wetter! Der Cross- und Extrem-Test befanden sich direkt am Fahrerlager. Der Enduro-Test, mitten in einem Wald, mit einem kleinen Fluss der unendlich viele Male gekreuzt werden musste. Der Super-Test am Freitag begann für mich ohne größere Probleme. Kein Sturz und kein allzu großer Zeitrückstand, alles im grünen Bereich. Der Samstag startete dann aber weniger erfreulich. Gleich in der ersten Runde im Enduro-Test erwischte es mich, bzw. mein Motorrad. Meine KTM bekam einen volle Ladung Wasser ab und verstummte. Nach einer ganzen Weile sprang sie dann glücklicherweise wieder an, doch die 300er hatte nur noch halbe Leistung. Da die Etappen ziemlich knapp bemessen waren, blieb an den ZKs nicht viel Zeit, das Motorrad zu reparieren. Es blieben immer nur zwei bis drei Minuten Zeit. So wechselte ich mal die Zündkerze, später den Vergaser. Trotzdem änderte dies nichts grundsätzlich an der Leistung. So schleppte ich mich mehr oder weniger über den Tag, um wenigstens ein paar Punkte zu retten. Auch am abendlichen Service konnte der Fehler nicht behoben werden und ich bekam echten Zweifel, ob ich den nächsten Tag überstehen würde. Am Sonntag ging es gleich zu Beginn auf den Extrem-Test und anschließend auf eine Etappe, die wirklich eine geschlagene Stunde durch ein Bachbett führte. Alles sehr eng und mit endlos vielen Steinen. Als diese Passage irgendwann gemeistert war, stand man an der nächsten ZK. Dort fuhr ich in der ersten Runde wie um mein Leben und holte tatsächlich elf Minuten heraus. So hatte ich genügend Zeit und konnte die Einlass-Membran wechseln. Von da an lief meine KTM wieder wie ein Uhrwerk. Befreit konnte ich nun in den Prüfungen voll auf Angriff gehen und am Ende des Tages stand für mich der fünfte Platz zu Buche. Nach dem zehnten Platz am ersten Fahrtag, ein versöhnliches Ende. Zumal ich sogar noch einen Punkt auf meinen direkten Konkurrenten Fabio Mossini gut machen konnte! Das Wochenende in Griechenland war für mich die härteste WEC-Veranstaltung in diesem Jahr. Es gab nicht einen Kilometer auf irgendeiner Straße oder sonstiges, wo man sich einmal hätte ausruhen können. Und dazu kam noch die Hitze, die teilweise etwas zu extrem war. Von Griechenland aus ging es dann in einer endlosen Fahrt mit der Fähre nach Italien. Nach weiteren hunderten Kilometern Autofahrt bin ich dann am Mittwoch zu Hause eingetroffen. Nur einen Tag später ging es weiter ins thüringische Neuhaus-Schierschnitz, wo der sechste Lauf zur DEM ausgetragen wurde. Dort angekommen erwartete mich wettertechnisch das volle Kontrastprogramm zur Vorwoche. Regen, Nässe ohne Ende und für meinen Geschmack etwas zu kühl. Mit den zwei Sonderprüfungen hat sich der Veranstalter richtig viel Mühe gegeben. Die eine auf einer Cross-Strecke, wo verschiedene Extrem-Test-Elementen wie Baumstämme, Reifen, Treppen, eine Rampe und ein Geröllfeld eingebaut waren. Die andere, ein herrlicher Enduro-Test, auf einer weiten Wiese mit schrägen Kurven am Hang, breit und wirklich schön abgesteckt, die richtig Lust auf Endurofahren machte. Am Fahrtag selbst kam ich mit den nassen Bedingungen bestens zurecht und konnte auf allen Prüfungen die schnellste Zeit fahren. Auch die Etappen, welche durch den Dauerregen teilweise recht anspruchsvoll wurden, stellten für mich keinerlei Schwierigkeiten dar und so konnte ich einen weiteren Sieg in der E3 verbuchen. Auch die Championatswertung gewann ich mit 50 Sekunden Vorsprung auf Andreas Beier. Ich muss sagen, durch den Regen bekam die ganze Sache noch die nötige Schärfe und machte, aus einer für mich „normalen“ Fahrt, eine richtig schöne Geländefahrt! Jeder Zeit musste man konzentriert fahren, um überall gut durch zukommen, wenn es auf der Strecke rutscht, schiebt und macht… Ja, es hat mir wirklich großen Spaß gemacht dort zu fahren! Jetzt geht es weiter nach St.Flour / Frankreich. Dort erhoffe ich mir auch wieder ein super Enduro-Event. Schließlich sind die Franzosen dafür bekannt, sich immer etwas ganz besonderes einfallen zu lassen. Ich bin gespannt. Einzige Hoffnung ist, dass es nicht allzu trocken und staubig wird. Mein erklärtes Ziel ist ganz klar: meinen fünften Rang in der Gesamtwertung zu verteidigen! Vor der Saison wurde meine Klasse ja als besonders stark eingeschätzt und ich wäre damals froh gewesen dort am Jahresende zu stehen… Ich hoffe, Ihr drückt mir wieder die Daumen, damit ich die WEC-Saison 2009 noch einmal mit einem richtig guten Ergebnis beenden kann. Bis bald, in alter Frische Euer Marcus |